Historie zu Diefenbach
In den Wirren des 2. Weltkrieges, im Jahr 1939, hätte Diefenbach sein 500-jähriges Bestehen feiern können. Erstmals erwähnt wurde Diefenbach, als ein Burgmann auf der Neuerburg 1439 von Erzbischof Jakob I. von Trier mit „Leuten in Diefenbach“ belehnt wurde. Diese Leute mussten nun Ihrem Dienstherrn, dem Colin von der Neuerburg, Dienste leisten.
Der kleine Ort war in der Folgezeit reichsritterschaftlich und gehörte 1784 einem Herrn von Jardin. In der Zeit der französischen Revolution kam er zum Kanton Manderscheid und wurde dem französischen Reich einverleibt und musste Kriegssteuer zahlen. So im J. 1797 100 Franken.
1815 kam die Gemeinde zum Kreis Wittlich und wurde der Bürgermeisterei Neuerburg, später Bausendorf zugeteilt.
Bei einer Visitation im J. 1621 war noch keine Kapelle im Ort. Im J.1786 errichtete Pfarrer Jakob Michels, der aus Hasborn stammte, eine kleine Kapelle z. E. der Mutter Gottes, die bis heute im Eigentum der Zivilgemeinde ist. Ein heute an die Kapelle angelehntes Sandsteinkreuz stammt jedoch schon aus dem J. 1715.
In einer Chronik anlässlich der 200-Jahrfeier der damaligen Pfarrkirche St. Georg in Greimerath wird Diefenbach wegen seiner wunderschönen, idyllischen Lage als „Dornröschen“ im Wittlicher Land bezeichnet. Tatsächlich befand sich der damals von karger Landwirtschaft geprägte Ort über viele Jahrzehnte in einem Dornröschenschlaf. Der Ort hatte über Jahrzehnte 7 Häuser und zählte 1985 noch 33 Einwohner. Die Kinder besuchten die Volksschule in Greimerath und bewältigten den mühsamen, 5 km langen Schul- und Kirchweg nach Greimerath, bis 1961 zu Fuß.
Nachdem die kleine Gaststätte im Ort seine Türen schloss, wurde 1985 die alte Dorfschmiede und das angegliederte Gefrierhaus in Eigenleistung der jungen Bürger zu einem kleinen Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Hier trifft man sich bis heute zur Kirmes und sonstigen gemeinschaftlichen Feiern.
Der Ort hat seither eine erfreuliche Entwicklung genommen. 2 kleine Baugebiete wurden erschlossen und das ehemalige Wochenendgebiet wurde in ein allgemeines Wohngebiet umgewandelt und ist mittlerweile mit dem Ort zusammengewachsen. Der Ort zählt 40 Häuser bei ca. 90 Einwohnern mit Hauptwohnsitz. Die Bürger schätzen die idyllische und ruhige Wohnlage in einem wunderschönen Tal.
Die Gemeinde hat einen einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Selbständigen und Gewerbetreibenden. Menschen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität haben hier Ihre Heimat gefunden
Die ehemals landwirtschaftlichen Flächen werden noch von einem Nebenerwerbslandwirt in ökologischer Bewirtschaftung zur Heuernte und als Weideland genutzt.
Im Jahr 2021 wurde konnte durch den Zukauf privater Flächen erstmals ein eigeständiger Jagdbezirk ausgewiesen werden.
Notizen über Diefenbach:
Jahr |
Ereignis |
1439 |
Erstmalige Erwähnung , als Lehnsleute von Colin von Neuerburg, Burgmann von Neuerburg |
1715 |
Errichtung des Sandsteinkreuzes, das heute an der Stirnseite unserer Kapelle steht. |
1786 |
Errichtung der Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes durch Pfarrer Jakob Michels aus Hasborn |
1784 |
gehörte einem Reichsritter Jardin, Kanton Manderscheid. |
1797 |
100 Franken Kriegssteuer an das französische Reich, war in der Zeit der französischen Revolution dem franz. Reich einverleibt. |
1815 |
Die Gemeinde wurde dem Kreis Wittlich zugeordnet. |
1911 |
Bau der eigenen Wasserleitung |
ca.1920 |
Bau einer Dorfschmiede und Kelteranlage |
1958 |
Bau einer gemeinschaftlichen Gefrieranlage (Kühlhaus) Über Jahrzehnte hatte das Dorf 7 Häuser Bis in die 60er Jahre gingen die Kinder zu Fuß nach Greimerath zur Schule und zur Kirche (täglich über 10 km Fußweg) |
1961 | Die Diefenbacher bekommen einen Schulbus, zu dieser Zeit hatte das Dorf 45 Einwohner, 7 Häuser |
1970 | Ausweisung eines Wochenendhausgebietes und Beginn der Bebauung. |
1985 | nur noch 33 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Diefenbach |
1985 |
Dorfschmiede und Kühlhaus werden in Eigenleistung der Bürger zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. |
1986 |
Bau eines Feuerwehr-Geräteraums in Eigenleistung der Bürger |
1988 |
Gestaltung der Außenanlagen um das Dorfgemeinschaftshaus in Eigenleistung |
1990
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Bau einer Gemeinschaftsantennenanlage in Eigenleistung, die Materialkosten von 12300 DM werden auf die Haushalte aufgeteilt. (beding durch die enge Tallage des Ortes war der Fernsehempfang sehr mangelhaft. Anträge auf Unterstützung und Zuschüsse wurden abgelehnt) |
1991 |
Errichtung eines Spiel- und Bolzplatzes in Eigenleistung |
1992 |
Anschluß an den Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Mosel |
1993 |
Kanalisation der Ortsgemeinde und Bau einer Kläranlage d.d. Verbandsgemeine |
1994
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Planierungsarbeiten mit Bergrünung und Bepflanzung im Rahmen der Straßenwiderherstellung in Eigenleistung. (als Gegenleistung zur unterirdischen Kabelverlegung bei der Kanalisation) |
1996 |
Ausweisung Baugebiet Bergweg, 1. Bauabschnitt |
1999 |
Straßenausbau im „Bergweg“ (Teilbereich 1) in Eigenleistung |
2002 |
Ausweisung/Erschließung Baugebiet Bergweg, 2. Bauabschnitt |
2007 |
Ausbau 3. Teilabschnitt Bergweg |
2012 |
Umwidmung Wochenendhausgebiet in ein allgemeines Wohngebiet |
2015 |
Teilrenovierung Dorfgemeinschaftshaus in Eigenleisung |
2020 | Ankauf privater Wald- und Wiesenflächen und Gründung eines Eigenjagdbezirks |